Früher gab es klare Grenzen, heutzutage hat die Arbeitszeit ihre Konturen verloren. Sie ist zerstückelt, flexibilisiert und intensiviert worden. Mit der Kampagne "Mein Leben - meine Zeit: Arbeit neu denken" will die IG Metall das Thema Arbeitszeit im Interesse der Beschäftigten wieder angehen.
"Der Job frisst mich auf." Viele kennen dieses Gefühl. Wer Familie, private Verpflichtungen oder persönliche Interessen neben der Arbeit hat, stößt schnell an seine Grenzen. Das Privatleben droht unter die Räder zu kommen. Da klingt es für viele Menschen wie Hohn, wenn Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer meint, der "starre Acht-Stunden-Tag" passe nicht mehr "ins digitale Zeitalter".
Ein "starrer" Acht-Stunden-Tag, wie Kramer ihn beschreibt, geht heute schon völlig an der Realität vieler Beschäftigter vorbei. Die Beschäftigten arbeiten längst hoch flexibel und sind auch dazu bereit - aber sie wollen das auch gerne nach ihren eigenen Bedürfnissen. Die Unternehmen wollen die Arbeitszeiten möglichst eng an die Schwankungen der Märkte anpassen.